Moin @ zusammen.

Heute beim selbstgemachten Frank.
Als das Drehteam kam, wurde er quasi geweckt. Angeblich konnte er vor Aufregung nicht einschlafen. Er wohnt allein in einer recht kleinen Wohnung. Eine Freundin soll es geben. Nun sagt das bei Frank ja nicht viel aus. Er ist Mountainbike- und Italien-Fan. Eingekauft hatte er nur noch das Fleisch, welches er sich vom Metzger parieren ließ. Er ließ dann Anschreiben, wie immer, sagte er. Da fehlt mir was, wie kann man ohne Geld aus dem Haus gehen? Zuerst sagte er, dass er den Brotteig gestern angesetzt hatte, dann gab er aber zu, dass er ihn vom Bäcker habe und nur noch verfeinere mit Gewürzen. Man kann glauben was er sagt, aber auch wieder nicht. So ähnlich sehe ich das auch mit dem geriebenen Meerrettich und anderen selbst geriebenen Dingen. Zuerst machte er Meerrettich-Butter und dann Bergkäse-Limetten-Butter, packte die Butter in den Kühlschrank um dann drei andere Sorten Butter rauszuholen. Rote Bete-, Kresse- und Senfbutter. Ich hatte den Verdacht, dass es ein Buttermenü wird. Die Rezepte hatte er sich selber ausgedacht. Also da kann er sich noch reichlich austoben. Ein Frittier-Fan ist er auch noch dazu. So frittierte er Selleriestroh und Basilikumblätter, die er kurz in Tempurateig tauchte. Sein Koch-Bier deponierte er auf dem Dach, direkt am Küchenfenster. Das Kochen hat er sich selber beigebracht, was man kaum merkte. Er macht natürlich alles selber, kaum gesagt holte er Gemüsefond in Gläsern hervor. Die Rote Bete Suppe würzte er mit Muskatpulver aus dem Streuer. Dann fotografiert er auch noch sein Ofengemüse. Nee was für ein Schaumschläger. Ich konnte Matthias nur Recht geben, als er sagte „Das Menü liest sich wie Schulspeise.“

Deko: dafür kam extra eine Anke vorbei. Es war nicht zu fassen. Beim Besteck hatte er mehr als Probleme. Solche Besteckfreaks scheinen sich rasant zu vermehren. Den Glastisch mit Beleuchtung hatte er auf seiner Arbeitsstelle entliehen.

Empfang: Matthias kam mit Schiebermütze und lies sie den ganzen Abend auf. Irgendwie hatte er damit Ähnlichkeit mit Gerhard Polt. Als Aperitif servierte Frank einen französischen Dessertwein Rene. Nun gut, es fing halt andersherum an. Für die Damen mit Soda und Orange, für die Herren mit Tonic und Gurkenscheibe. Es wurde fleißig getauscht und man fand den mit Gurke besser.

VS: frische Garnelen, die nicht auf der Karte standen. Um die Suppen zu pürieren, stellte er die Gläser in die Spüle, was auch besser war, denn die Hälfte verschwand darin. Für das Brot und die Buttersorten bastelte er jeweils eine Etagere, aus Tellern und Weingläsern. Tina war davon begeistert und macht sie zu Hause nach. Dann schaltete er das Licht des Tisches ein und man durfte die Farbe aussuchen. Man einigte sich auf Türkis. Matthias: „Den Tisch hat er mit nem Kranwagen übers Dach hier reingebracht.“ Die Suppen servierte er in normalen Kaffeetassen. Die Suppen konnten per Kaffeekanne nachgefüllt werden. Wenn das mal nichts anderes war, dann weiß ich ja nicht. Geschmeckt hatte es allen, sogar Tina hatte nichts auszusetzen. Swetlana meinte, dass durch seine Hektik die Stimmung litt.

Beim Stöbern stellte Tina fest, dass sie Männer mag, die rosa Hemden tragen. Franks Lieblingsanzug in Pepita fand sie allerdings total hässlich.

HG: das Kalbsfilet war recht hell angebraten. Dann kam das Fleisch in einem Römertopf ins Rohr. Das Gemüse wurde gestapelt und im Rohr überbacken, aber erst nach dem das Fleisch fertig war. Wo er auf einmal das Kartoffelgratin herzauberte weiß ich nicht. Aber es kam dann auch noch ins Rohr. Um 22:00 begann er mit dem Anrichten. Das Fleisch sah etwas trocken aus, was Matthias auch anmerkte. Klar zu erkennen war auf dem Teller nichts so wirklich. Das Fleisch versteckte sich unter den Trockenpflaumen. Beim Servieren blieb er am Türrahmen etwas hängen und servierte das verrutschte Essen Tina. Warum er das nicht selber nahm war mir ein Rätsel. Auch dies hatte allen gut geschmeckt. Ich habe mir langsam Sorgen gemacht, denn Tina hatte schon wieder nichts auszusetzen. Sie löffelte sogar zum Schluss die Soße aus der Sauciere. Sie hätte sie nicht besser machen können. Da musste ich schlucken, denn seit wann kann sie kochen?

DS: die Eismaschine hatte er bereits bei der Vorbereitung des HG angeworfen. In das dann quasi fertige Kondensmilch-Eis kamen noch geröstete Pinienkerne. Anschließend wälze er das Eis in einem Fantasie-Crunchy. Auf die Teller machte er einen Fruchtspiegel für 3 Beeren aus gekauftem Mangomus. Erstaunlicher Weise kam auch das DS gut an.

Man kann schon sagen, dass sich Frank sehr viel Mühe machte und ein aufwändiges Menü erstellte. Er hatte einfach zu viel gewollt und eine klare Linie fehlte doch etwas. Negativ waren vor allem die extrem langen Wartezeiten. Einige Sachen hatte er wirklich selber gemacht, was es gar nicht gebraucht hätte. Anderes nahm er dann wieder unsinniger Weise als Fertigprodukt.
Aber egal, die 34 Punkte hatte er sich im Vergleich verdient.

In den Wartezeiten machte Theresa aus dem Tisch eine Lichtorgel.

LG rudi

As time goes by

Frank war auf ungefähr hundert Baustellen gleichzeitig tätig, und nicht nur ich verlor den Überblick über Zeit und Raum. So gewann man schnell den Eindruck, hier entsteht eine unendliche Geschichte, die sich leicht bis zum frühen Morgen hinziehen kann. Wie es auch geschah.

Dafür hatte er sehr liebe Gäste, die offenbar geduldig der Speisen harrten, die dann tatsächlich auch irgendwann kamen. In Ommas bestem Sammeltassen-Geschirr wurde alles schön bunt. Mir wäre es bei ihm als Gast leicht zu bunt geworden. Ich war glücklicherweise nicht eingeladen.

Der Erfurter Runde haben die Speisen ausgesprochen gut geschmeckt und ohne den Faktor Zeit hätte er vielleicht hier und da 10 Punkte kassieren dürfen. Mrs. Bond löffelte gar die Sauciere aus, die Soße schmeckte ihr so gut, die hätte sie selber nicht besser machen können. Da wäre die Frau Gräfin von letzter Woche vermutlich glatt zweimal in Ohnmacht gefallen. Einmal vor Ort wegen dem Löffeln. Und zum zweitenmal bei der Ausstrahlung wegen der selbstsicheren, aber total überzogenen Aussage.

Für Frank kann ich nur hoffen, er bekocht nicht mal eine neue Liebe - die Dame würde locker schon vor der Vorspeise das Weite suchen. Manchmal ist weniger eben doch mehr.

Schlaflos in Erfurt, Gruß Biene

Ihr liebt neue Wortkreationen - hier ist eine.

Ansonsten ist im Grunde alles gesagt. Drei Suppen, fünf Buttern (so war jedenfalls Franks Variante der Mehrzahl von Butter), aber nur ein Fleisch, ein Gemüse, eine Sättigungsbeilage und ein Eis - stark begonnen und dann stark nachgelassen. Aber es hat ja wohl alles schmackofatzt.

Danke für eure Kommentare
Da gibt es nix mehr hinzuzufügen. Außer, dass ich diese Runde ziemlich langweilig finde.
Aber nächste Woche is ja wieder Karneval.
LG Quitte