Ganz ehrlich, ich hatte Uli diese Wohnung nicht zugetraut. Mit Sicherheit putzt da jemand und räumt auf. Der Stil war edel bis schrecklich. Seine neue Freundin, eine Nageldesignerin, half ihm bei den Vorbereitungen, also beim Kartoffelschälen. Viel sah man ja nicht vom Kochen, das meiste war vorbereitet. Was ich dort sah war nicht Uli.
Deko: die war ganz OK und die Gitarre passte zu ihm.
Empfang: Champus aus einem Glasschuh, wie verrückt ist das denn. Als Partygag ja, aber bei einem pD nie. Monika wollte aber lieber ein normales Glas. Tobi mit Krawatte. Nur halb unterm Kragen, schief hochgezogen. Selbst sowas bekommt er nicht hin. Wenn das Mutti gesehen hat, aber dann ….
VS: wenn jemand Sashimi anbräht, so will er protzen. Mit einer entsprechenden Beilage wäre das als HG durchgegangen. Aber es gab Nachschlag und die Mädels eilten mit in die Küche.
HG: 3 Jakobsmuscheln und Edelstampf, bzw. Kartoffelstampf mit Trüffelbutter. Übersichtlich wäre noch gestrunzt. Als VS vielleicht, aber nicht als HG. Gut dass es als Sättigungsbeilage Brot gab, so konnte Tobi wenigstens einigermaßen satt werden. Wieso muss man Pesto am Vortag schon anrühren? Trüffelbutter war auch bereits fertig. Interessante Machart – Trüffelbutter plus Trüffelöl ergibt Trüffelbutter, und damit es eine bessere Estenz bekommt etwas angedickt. Ich dachte an Konsistenz, aber was weiß ich denn schon. Vielleicht hätte er es sich aufschreiben sollen, was ihm der Hersteller erklärte. Die Chilifäden sollten doch ein bestimmt ein GAG sein. Falls jemand keine JM mag, so hatte er ein Rinderfilet im Rohr. Dieses servierte er ganz ohne alles noch nachträglich für alle. Wie öde ist das denn?
DS: die Schoko hat er aber fachmännisch geschmolzen und auf die Teller gepinselt. Natürlich waren Hippe und Eis schon fertig.
Tobi und Monika hing der Neid aus dem Gesicht, schrecklich. „Teure Zutaten zu verarbeiten ist nicht schwer.“ Nee, Monika ließ aber auch keinen blöden Spruch aus. Egal wie schrecklich manche rüberkamen, aber Tobi war für mich die Krönung. Dieses lebende Lexikon und Sternekoch stichelte auch noch so hinten herum. Tobi und Göntje übernachteten beide bei Uli. Dass aber alle 3 auf dem Sofa einpennen und so die Nacht verbringen hätte ich nun nicht gedacht. Aber so hatten wir den echten Uli wieder. Ob er sich gewaschen hat, gekämmt auf keinen Fall, bevor er das Frühstück machte? Das Frühstück war recht simpel gemacht. Die 30 erhaltenen Punkte waren mehr als reichlich. Uli war enttäuscht, dass er nur 2. wurde.
Es ist geschafft und die nächste Katastrophe ist im Anmarsch.
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in der Stadt, in der sich nach einer Erzählung von Grass 1647 die Schreiberlinge trafen...
Unser Kopfsöckchen hat ja viele Foren-Kommentatoren zur Höchstleistung angespornt (*bow* @Bienchen), so bleibt mir zu dieser späten Stunde nur, meine exklusiven Restideen einzustreuen...
Uli wohnt fast so, wie man es ihm zutraut - nur ein "Loft" ist das nicht. Seine Liebe seines Lebens hat er vor 5 Monaten kennengelernt - er ist Klamotten-, sie Nageldesignerin. Es eint sie auf jeden Fall ihre Liebe zu Körpergemälden, SM-/Gruftie-Attributen ohne Nachdenken und schmücken tut so ne 28jährigen mit Rundungen an den richtigen Stellen einen 42jährigen mit einem Ego wie eine mannsgroße Pfefferdose auf jeden Fall. Auf seine Ideen kommt er immer selber drauf, weswegen er beim Kochen schwer auf Steffen Henssler macht. Er hat sich der asiatisch-japanisch angehauchten Edelküche verschrieben - da entscheiden in der Tat auch nicht ganz unwesentlich die Produkte, die gleichwohl ihre richtige, wenngleich nicht allzu schwere Behandlung dankend mit induzierter Freude bei den Speisenden quittieren.
Es liegt wieder was herum: Ein Fotoalbum mit Bildern von A-/B-/C-/D-/E-Promis, mit denen sich so ein Designer, der nur seiner Eltern wegen in einer Kleinstadt wie Han(g)over verharrt, auf Partys zwangsweise zeigen muss. Was nicht für das Herzeigen photographischer Belege selbigen Tuns gilt. Nun ja.
Über Essen und Querschüsse aus der dritten Reihe ist hinlänglich berichtet worden. Das ständige Wiederholen des "Uli ist immer ein bisschen over"-Spruchs von Tobienchen nervte spätestens beim 3. Mal. Die Tischdeko, die mit Schmarotzky-Steinen besetzt war, fiel den Herren kichernd ins Auge. Irgendwann hatte Tobi die Idee, Monimaus Angst vor'm Übernachten zu machen (die Handschellen!). Wer glaubt, dass die drei wie hindrapiert auf dem Sofa geschlafen haben, der lässt dergleichen auch dem Weihnachtsmann angedeihen.
Und nun heißt es Abschied nehmen von der ostfriesischen Walküre mit dem Hang zu unvorteilhafter Kleidung, dem Sonnenaufgänge evozierenden Tänzer, der perfekt-emotionsarmen Hausfrau mit dem dezenten Silberblick, dem Oliver Pocher für Arme mit dem niedlich geneigten Köpfchen und dem dezent ergrauenden "Rocker" mit Vorliebe zu Skulls (bitte aussprechen wie geschrieben!) und Connections zur High, High, High Society... Willlkommen, ihr schrägen Vögel aus dem Bergischen!
Keine Religion ist falscher als die andere. Alle sind gleich falsch.
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Ulli, versucht sich heute als Abschluss der Hannoveraner Woche als perfekter Dinner Koch und zwar will er das nicht besser als andere machen, sondern anders. Zumindest ist es schon mal anders als sonst, denn Ulli kocht im Jogginganzug. Dabei hätte er doch durch ein besonders schönes Outfit Reklame für seinen Designer Shop machen können. Aber es kauft eh schon die lokale Prominenz bei ihm, da hat er das sicher nicht nötig. Ein elektronisches Dinner soll es heute geben. Emile führt Moni vor, wie so was akustisch klingt und Moni staunt mit offenem Mund. Auch findet sie keine Worte um Ulli zu beschreiben. Emile hilft auch hier. Selbstverliebt, ist der Ausdruck auf den Moni nicht kam. Ja, das ist er wohl, der Ulli, aber seine große Liebe heißt dann doch Diana, und mit der ist er seit 5 Monaten ein Paar. Ulli lässt Diana, eine Nageldessignerin, die heute beim Kochen helfen will, an seinem Trüffel schnuppern und erzählt stolz, dass er diesen ganz günstig und durch Beziehungen für nur 25 Euro bekommen hat. Die Stimme findet dies verdächtig und Moni und Emile sind sich sicher: Trüffel ist sehr, sehr teuer. Moni, ist sich aber nicht sicher, ob Trüffel 2 oder 20 Euro das Kilo kostet…… Ulli und Diana dekorieren gemeinsam den Dinnertisch. Als Highlight kommt eine Gitarre auf die Tischmitte, die Ulli seiner Schaufensterpuppe entwendet hat. Anstatt Platzteller gibt es LP´s . Am Ende ist die Tischdeko in den Farben, weinrot, schwarz und silber gehalten und Diana und Ulli bestaunen ergriffen ihr Werk. Tobi wird enttäuscht sein, hätte er sich doch eine nackte Frau auf dem Tisch gewünscht, aber als Entschädigung darf er heute mal aus einem Frauenschuh trinken, denn der Aperitif wird aus Gläsern in Schuhform serviert. Das erinnert mich, an Stiefeltrinken in meiner Jugend! Ulli, der sich zur Feier des Tages mal die Haare gewaschen hat, serviert eine sehr schön angerichtete Vorspeise mit Balsamico Creme Muster. Ausgezeichnet, herrlich, ganz toll…. Ist das Resümee der Gäste. Und alle außer Tobi wollen Nachschlag. Da hätte Tobi dann auch mal lieber noch Nachschlag geordert, denn beim Hauptgang wurde er nicht richtig satt und strich sich ein Butterbrot nach dem anderen. Moni sieht ihren Sieg davon schwimmen und wertet das Essen schon mal vorsichtshalber herab: Weil die Zutaten so hochwertig sind, ist die Zubereitung einfach. Klasse Moni, das muss ich mir merken. Einfach hochwertige Zutaten kaufen und es kocht sich fast von alleine… Auch Tobi hat ständig was an Ulli auszusetzen. Er meint Ulli trägt zu dick auf und gibt nur an. Tja Tobi, wer hat, der hat. So ist das eben. Emile vermutet hinter Ullis Totenkopf Vorliebe eine ernsthafte frühkindliche Störung und Moni bekommt beim Anblick der Handschellen ganz eigenartige Ideen. Zum Glück erzählt sie uns nicht welche….. Auch die Nachspeise ist wie alle Gänge wieder sehr schön angerichtet und allen schmeckt es, nur Moni findet das Eis geschmacklich zu neutral…. Weil Göntje und Tobi Angst haben in dem Bett mit den Handschellen zu schlafen, verbünden sie sich und wollen auf alle Fälle nur gemeinsam bei Ulli schlafen. Tobi zieht die Zahnbürste und Göntje steht zu ihrem Wort und bleibt auch da. Ins Bett kommt aber keiner, denn erst mal wird kräftig abgerockt und anscheinend können dann alle nur noch mit Klamotten aufs Sofa fallen… Tobi lässt Göntje keine Sekunde aus den Augen und begleitet sie sogar ins Bad. Zum Frühstück gab es 3 Giabatta Scheibchen für jeden. Das sah zwar lecker aus, passte meines Erachtens aber eher zu einem Abendessen, so in der doppelten, dreifachen Menge? Und gabs überhaupt Kaffee????
Gretchen, das ist mal wieder hammermässig...Du "Queen of Ironie".......
Danke auch an Bienchen, rudi und backslash...bei Typen wie Uli lauft Ihr zu Bestform auf...
Im Süden von Deutschland an der Grenze zur Nordwestschweiz
Komme als "fast" Hausfrau erst jetzt dazu, allen zu danken, die einen super Wochenkommentar zu Ulli abgegben haben. Vielen Dank, habe mich super amüsiert
Das perfekte Dinner auf VOX.de- wir diskutieren, bewerten und lästern in der Wissens- und Lästeranstalt.
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Hannover, Freitag, 28.09.2012, Ulrich, 42
28.09.2012 22:33 (zuletzt bearbeitet: 28.09.2012 22:37)
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