Dass Chris im Moment Letzter ist finde ich schade. Er war ein sehr sympathischer Gastgeber. Morgen kann ich den Abend mit Tobias nicht sehen - habe selber Gäste ( aber nur ganz einfach, kein PD : Grillen ) Werde aber mal den Recorder beauftragen, die Sendung aufzunehmen!
L.G.
------------------------------------------------------------------- Zuhause ist, wo man auch abends "Moin" sagt......
Also heute der USA- und Batman-Fan Christoph. Er lebt in einer Männer-WG mit seinem Kater Jonny zusammen. Jonny ist sehr eigen und braucht 2 Toiletten. Eine fürs Flüssige, eine fürs Feste. Seine 16jährige Nichte Vanessa half ihm bei den Vorbereitungen. Sie mag Christoph am liebsten aus der Familie. Eine Pfeffermühle im Baseballschläger hat auch nicht jeder. Aber diese aufgeräumte, ordentliche Wohnung hätte ich ihm nicht zugetraut. Er hat schon originelle Ideen, wie ein Bücherregal aus Weinkisten. Gegessen wird im WZ und wenn es langweilig wird macht er den Fernseher an. Seine selbstgemachte Menükarte DinA3 war schon mal gut. Darauf die Landkarte USA und die Gänge waren auf 1 Dollar-Noten geschrieben. Ob sie echt waren weiß ich nicht. Der Einkauf ging schnell und sachlich. 1,5 Kg Rinderfilet und Hühnerbrüste für 50 €. Anschließend noch Gemüse in Maß. Da Christoph ein unkomplizierter Mensch ist, holte er einen Tisch aus dem Keller und baute ihn mit seiner Nichte im WZ zusammen. Sein Essen sollte so viele als mögliche amerikanische Einflüsse haben. Es machte Spaß ihm zu zusehen, wie er gekonnt, aber relax hantierte.
Deko: die weiße Tischdecke wurde nachgebügelt, toll. Das gute Besteck von Mama. Dazu natürlich die Schallplatten, über die nicht weiter gesprochen wurde.
Empfang: herzlich und unaufgeregt empfing er seine Gäste. Als Aperitif servierte er einen Martini Drive mit 1 Olive und Brot dazu. Tobias: „Das war als wenn ich einen alten Freund getroffen hätte.“ Da der Martini nicht jedermanns Geschmack ist, bot er Alternativen an, sogar Ami-Cola.
VS: Gumbo, ein kreolischer Tomateneintopf mit vielen Fertigsoßen. Dass niemand mit dem Namen etwas anfangen konnte, ist verständlich. Mehl und Öl als Bindemittel, also eigentlich eine Mehlschwitze, für den Eintopf. Das Maisbrot hatte er natürlich selber gebacken. Tobias: „Das ist gut, bisher hat noch niemand Brot angeboten.“ Die Spieße passte er kurzer Hand mit einer Schere der Pfanne an. Alle fanden die Spieße sehr gut. Die Suppe war den Gästen etwas zu scharf. Sicherlich war das keine typische VS. Auf Nachschlag hat Tobias verzichtet, obwohl er Appetit dazu hatte, es gab ja später noch mehr. Birgit hatte nur etwa die Hälfte gegessen. Bei den Getränken war er variabel. Birgit trank Wein, Tobias trank Cola, Sabine und Chris tranken Bier.
Anschließend durfte gestöbert werden. Birgit fand nichts Interessantes und ging in die Küche. Ihr Kommentar zu Chris seinen Kochkünsten kann ich nur als Spruch der Woche werten. „Also beim Kochen war er schon etwas nervös, als er das angebraten hat. Es wäre schön wenn ich ihm einen Kochkurs anbieten könnte, bei mir.“ Ich glaube mehr Überschätzung und Hochmut geht kaum noch. Im Vergleich zu ihr hat Chris gekocht und nicht liefern lassen.
Sabine und Tobias bestaunten inzwischen die Batman-Sammlung von Chris. Das war alles penibel eingeräumt, eingetütet und geordnet.
HG: nun, die Hummerschwänze waren fertig gekauft und wurden in Gemüsebrühe nur noch aufgewärmt. Das Rinderfilet hat er super gebraten, aber er hatte niemand nach der Garstufe gefragt. Dazu Kartoffelstampf und Bohnen im Speckmantel. Die Bohnen hätte es nicht gebraucht. Aber etwas mehr Soße wäre schön gewesen. Auf angewärmte Teller hatte er verzichtet und somit kam das Essen kalt auf den Tisch. Schade drum, bei der langen Wartezeit. Birgit meinte es waren 1,5 Stunden. Wiederum aß Birgit kaum etwas.
DS: doch, ein schöner Käsekuchen, mit Kaffee dazu sogar. Auf Blaubeerspiegel und Johannisbeeren als Garnitur. Nix gegen Käsekuchen, aber für mich kein DS. Birgit aß wieder nur sehr wenig. Angesprochen darauf, sagte sie: „Ich kann abends nicht so viel essen.“ Warum meldet sie sich dann nicht beim Frühstücksfernsehen an?
Chris war mit seiner Leistung zufrieden. Nun gut, es war kein pD, eher ein Essen für Freunde. Er hatte fast gut gekocht, aber kaltes Essen geht nicht, und war ein sehr guter GG. Ich hätte bei Chris am liebsten bisher gegessen.
Sabine meinte gar, dass Chris nicht erwachsen werden möchte. Chris stimmte dem zu. Quasi ein Peter Pan aus der Pfalz. Sie fand, er war ein toller GG. Aber zu mehr als 7 Punkte reichte es dennoch nicht. Eigentlich wollte ich ja nichts über Outfits sagen, aber so ein verwaschenes T-Shirt gehört in die Tonne. Birgit stellte sich unter einem pD etwas anderes vor. Es lohnt einfach nicht über sie zu urteilen. Ihr Benehmen, z.B. die Gelangweilte und fast Schlafende zu spielen, hatte gar keinen Stil und sagte genug aus. Dennoch muss ich sagen, sie gab trotz aller Kritik die gleiche Punktzahl wie die zufriedene Sabine. Tobias hatte Chris im Vorfeld das Siegermenü zugetraut. Bei Chris hatte er einen tollen Abend erlebt. Auch fand er: „Chris lebt seinen Traum, Hut ab dafür.“ Aha, deshalb auch die hohe Wertung von 6 Punkten.
Nee, alles Heuchler. Das Essen war nicht schlechter als bei den beiden Damen und hatte dagegen Hand und Fuß.
Rudi, du sprichst mir aus der Seele. Besser kann man es nicht beschreiben, was wir da gestern gesehen haben. Ich hätte mich bei Chris auch wohl gefühlt. Und Birgit soll sich mal was schämen.
******************************* Das Wichtigste im Leben ist, lebendig zu bleiben, solange man lebt.
in der Stadt, in der sich nach einer Erzählung von Grass 1647 die Schreiberlinge trafen...
Christopf alias Obelix mag die Südstaaten der US of A. Also hat er sein Menü passend gebaut - bis auf "Mom's Cheesecake", der war urdeutsch.
Das "ewige Kind" aus Überzeugung, dem man seine 30 Jahre kaum abnehmen mag, wohnt nur mit seinem Kater zusammen. Welchen Beruf mag der Mann haben? Ob am Montag groß darüber gesprochen wurde, weiß ich schon gar nicht mehr - in der Sendung wird kurz mal "Marketing Manager" eingeblendet, was ja alles mögliche sein kann. In Sachen Beziehungsstatus hält sich der tiefenentspannte Flach-Iro-Träger bedeckt - kein Bild, kein Ton.
Die Wohnungseinrichtung: Einfach & zweckmäßig. Die Küche wurde um Oma's Eckbank herum gebaut, die aber mit einer quietschroten Neupolsterung auf American Diner getrimmt wurde, dito die Stühle. Statt eines Wohnzimmerschranks gibt es ein Regal aus zahllosen Weinkisten, das Christopf sich vom Weinbauern hat bauen lassen - der hat sowas immer da. Das Sofa ist eine Lümmelwiese, auf der man kaum normal sitzen kann (wenn man sich denn gleichzeitig auch anlehnen will). Da nirgends Platz für einen Esstisch ist, nimmt der GG ein paar Sofaelemente weg und ersetzt den Couchtisch durch einen kleinen Esstisch, den er zerlegt im Keller aufbewahrt.
Die Speisekarte ist handgezeichnet: Auf einer US-Flagge wurden die Umrisse des Landes dargestellt und die einzelnen Speisezutaten abgebildet. Die Frauen babbeln im Vorab-Interview meist unverständlich im lokalen Idiom - nicht, dass die Regie das nicht so gewollt hätte. Christopf und Tobias (allerdings ein Oberfranke) schaffen es merkwürdigerweise, sich verständlich auszudrücken.
Premiere beim pD: Es wird fast der gesamte Einkauf live erledigt. Bis auf die Hummerschwänze und die Basiszutaten wird alles Benötigte beim Metzger und beim Gemüsehändler erstanden.
Beim Zusammenbauen des Esstisches und beim Schnibbeln hilft die 16jährige Nichte, die dazu eigens aus dem 60 km entfernten gemeinsamen Heimatort angereist ist. Ihr Onkel ist der einzige Verwandte, mit dem sie sich so gut versteht - was sie auf den geringen Altersunterschied (??) zurückführt. Insgesamt ist ihre Arbeitsleistung - wie so häufig bei Schnibbelhilfen vom Typ "hauptsache im Färnsäääähn" der Fall - nahezu verzichtbar. Nach kurzer Zeit wird sie verabschiedet und ihr noch "viel Spaß beim Kino-Abend" gewünscht.
Christopf (ja, ich schreibe das absichtlich immer falsch) lässt sich erwartungsgemäß auch beim Kochen durch nichts aus der Ruhe bringen. Das Maisbrot mit Peperoni backt er nicht zum ersten Mal. Den ursprünglich kreolischen Eintopf "Gumba" hat er - wie die meisten anderen Gerichte auch - genau so auf seinen Reisen durch die USA abseits von Diners und Fastfood-Ketten gegessen. Befremdlich: Zum Andicken des Eintopfs wird eine Mehlschwitze aus einer Tasse Mehl und einer Tasse Öl (!) hergestellt, die anschließend einen nussigen Geschmack beitragen soll. Auch den Käsekuchen klöppelt er höchstselbst zusammen - als Quark statt Philadelphia-Frischkäse zum Einsatz kam, war klar, dass es nicht den allseits erwarteten "American Cheesecake" gibt.
Die Gäste kommen und werden mit differenzierter Herzlichkeit begrüßt: Sabine bekommt einen saftigen "hug", Birgit wird steif die Hand gereicht und Tobias erhält den klassischen Männer-Handschlag. Zum Aperitif wird trockener Martini gereicht, dem die Damen in herzlicher Abneigung verbunden sind. Dazu werden schlicht Oliven und etwas Brot gereicht. Als Alternative wird original amerikanische Cola "Dr. Pepper" gereicht.
Die Vorspeise, zu der auch noch ein Hähnchenspieß gereicht wird, kommt nicht zuletzt wegen des "knackigen Gemüses" (Tobias) gut an, auch wenn - wie der Sprecher nicht verschweigen mag - die eigentlich unerlässliche Zutat "Okra-Schoten" fehlt. Birgit ist das Brot zu scharf. Überhaupt isst sie den ganzen Abend ihren Teller nicht leer, weil sie "so spät normalerweise nichts mehr isst". Asketen, die ebenso althergebrachten wie inzwischen als falsch entlarvten Weisheiten ("Kein Essen nach 18 Uhr", "Esse morgens wie ein Kaiser, mittagss wie ein König und abends wie ein Bettelmann") anhängen, hatten wir beim pD schon lange nicht mehr.
Für's Stöbern zu dritt ist kaum Platz, also muss die Hausdame allein zu Obelix in die Küche, wo sie akribisch alles inspiziert und dem Kochenden offline einen ihrer Kochkurse andient. Tobias und Sabine dürfen sich hingegen in des Gastgebers "Kinderzimmer" austoben, wo sie eingeschweißte Comics, eine Spidermann-Figur, diverse kleine Star Wars-Figuren (in OVP an der Wand aufgehängt), ein Raumschiff Enterprise-Modell sowie Ordner voller Sammelkarten bewundern dürfen. Auf dem Boden: Zwei Katzentoiletten für den leicht behinderten Kater (Christopf: "Eins für Pi-Pi, eins für Pu-Pu").
Bis zum Hauptgang vergehen angeblich anderthalb Stunden. Die eh schon übermüdete Birgit droht angeblich einzuschlafen.
Die Hummerschwänze für die Hauptspeise werden kurz blanchiert, dann aufgeschnitten und mit Butterflocken im Backofen gebräunt. Speckböhnchen und Kartoffelstampf entstehen. Das Ergebnis sieht weniger nach "Fleisch, Fleisch und nochmals Fleisch" aus als erwartet - ein kleines Stück Hummerschwanz und eine kleine Scheibe Rinderfilet nehmen fast noch weniger Platz weg als Kartoffelstampf und Böhnchen. Allen schmeckt es, nur Birgit lässt wieder die Hälfte liegen.
Abschließend wird der Käsekuchen - überwiegend mit reichlich Röstaromen - mit ein bisschen Beeren-Deko serviert.
Erstaunlicherweise bemängelt Tobi nicht, dass der nicht zum Motto passt. Zusammenfassend bezeichnet er den Abend als sehr gelungen. Mehr als 6 Punkte war er ihm trotzdem nicht wert. Zusammen mit je 7 Punkten von den anderen beiden liegt das sympathische "ewige Kind" unverdienterweise auf dem (vermutlich) letzten Platz. Obwohl: In der Vorschau auf die Freitags-Sendung äußert vor allem Sabine reichlich Kritik. Schlägt bei Tobias der Neidfaktor zu...?
Keine Religion ist falscher als die andere. Alle sind gleich falsch.
Ich finde es sehr schade, dass Chris den bisher letzten Platz belegt. Das hat er nicht verdient. Er hat so entspannt und routiniert gekocht, war ein sehr herzlicher und aufmerksamer GG. Auch verstehe ich Tobias nicht. Warum gibt er so wenig Punkte für einen Abend, an dem er sich so wohl gefühlt hat? Mir hätte es gefallen. Bin gespannt auf heute Abend. Mal sehen, was Birgit sich heute einfallen lässt.