Na ja...bin bischen spät dran mit Meckern. Was soll man dazu sagen: sie will hausgemachte Nudeln präsentieren und hat das vorher nicht 'mal ausprobiert, wie einiges andere auch. Schön und gut, daß sie gerne Neues ausprobiert aber doch nicht, wenn man vier wildfremde Esser zum PD bei sich zu Hause erwartet! ....und wieder Fertig-Pülverchen, Fertig-Bouillon, Fertig-Konzentrat, Schokoladenhülsen für die Pralinen (waren unnötig) und Lebensmittelfarbe. Angerichtet wurde auch nicht schön und die Frage nach dem gewünschten Garpunkt hätte sie sich auch sparen können; war ohnehin bloß eine "Alibifrage". Sah keineswegs so aus, als ob so etwas öfter bei ihr auf den Tisch käme. Außerdem sticht man nicht mit der Gabel zum Wenden im Fleisch herum. Eine schreckliche Woche bisher.....ich frage mich, warum man ihr so viele Punkte gegeben hat? Ich hab's zwar wieder vergessen aber die fünf Leutchen machen alle nicht mit beim PD, weil sie Hobbyköche sind. Einer will uns 'ne Deko zeigen, der Grillfritze will wissen, wie es ist beim Fernsehen usw. Das kann noch heiter werden! Seerose
Etwas spät, dafür aber kurz. Vanessa wohnt mit Mann und Tochter in einer sehr weißen Wohnung. Am besten gefiel mir der weiße Hirsch auf weißem Grund. Quasi ein getarnter Hirsch, dem es aber nix genützt hatte. Irgendetwas in der weißen Höhle muss ihr geraten haben am pD teilzunehmen. Es gibt sicherlich schlimmere Alpträume, aber die haben dann meist mit schwarz zu tun. Zuerst musste sie, geführt von der 2 jährigen Tochter ihre Wohnung zeigen. Tapfer, dachte ich noch, sie macht alles allein, ohne Hilfe. Aber nein, Vanessa hat einen speziellen Sinn für Ordnung und jemand anderes hätte da sicherlich einiges durcheinander gebracht. Ob es für solch Chaos Lehrgänge gibt? Jedenfalls muss man gut zu Fuß sein, was man ihr aber nicht ansah. Als Vanessa davon erzählte, dass es ein Traum von ihr sei ein Mutter-Kind-Cafe aufzumachen, war ich begeistert. Sicherlich hat das dann nur an 2 Tagen in der Woche auf, denn es muss ja zwischendurch aufgeräumt werden.
Empfang: Michaela erklärte sofort mit hochrotem Kopf, dass Vanessa nervös sei. Aperitif: Grenadine-Champagner Cocktail mit Hibiskusblüte, welch ein Aufwand. Aber gut, dass er schon vorbereitet war. Hoffentlich hatten die Gäste langsam getrunken, denn es dauerte sehr lange bis es die VS gab.
VS: Rindercarpaccio muss ja nicht sooo frisch sein, dass kann der Metzger schneiden. Warum sie daraus dann Häufchen machte, war mir schleierhaft. Langstieligen Rucola mit etwas beträufelt und selbstversuchtes Brioche, was leider nichts wurde. Der Teig sollte nicht gehen, er musste dableiben für die Gäste. Ob Vanessa schon mal einen Zopf geflochten hatte, war nicht erkennbar. Ob sie durch das Braten in der Pfanne das Brioche weich bekommen wollte? Das hatte eher was von Paniermehl bräunen an sich. Rind und Süß kann schon gut sein. Manche essen ja auch Rosinenbrot mit Leberwurst und Saarländer machen darüber noch Maggi. Also ging es bei Vanessa ja noch. Michaela ließ uns an ihrem Wissen teilhaben, das Brioche etwas mit Schmuck zu tun hat. Da es bei einem Dinner um etwas Essbares geht und es sich um Brot handeln könnte, wäre sie nie draufgekommen.
HG: schwach anbraten konnte sie das Fleisch schon. Auch vergaß sie nie kräftig ins Fleisch zu stechen, damit der Fleischsaft entweichen konnte. Ganz höflich fragte sie noch alle, wie sie ihr Fleisch gegart haben möchten. Bei ihrer Handhabung war keinerlei Platz für irgendeine Garstufe. Dass es dann durch war, war Pech. Genauso gut hätte es medium rar sein können. Zeit um, raus damit, mal schauen wie es ist. Quasi ein Überraschungs-Ei. Schade ums Filet, was ja nicht gerade billig ist. Was der Brotbrei allerdings darauf sollte, hat sich mir nicht erschlossen. Allein der Versuch mal Nudeln selbst zu machen, bedurfte schon Mut. Eine bessere Bühne als beim pD bekommt man selten. Es verwunderte nicht, dass es am Ende doch Fertignudeln wurden. Es müssen schon Gute gewesen sein, denn Michaela erkannte sie als selbstgemachte. Bei der Soße gab sich Vanessa besonders viel Mühe. Fertigfond, Sauce pur und gekörnte Brühe. Wo kam da bloß das zu viele Salz her? Leider konnte das Rama fine und der Rotwein nicht mehr helfen. Ach ich vergaß fast den Kohlrabi, von dem 4 Stücke wie blasse Pommes am Rand lagen. Mal gut dass ich es nicht essen musste.
DS: das Pistazien-Parfait mit verlesenen Pistazien hatte nicht nach Pistazien geschmeckt. Komisch schon, mag sich Vanessa gedacht haben. Schlagsahne aus Sahne fine schmeckt nicht, auch wenn man sie färbt. Da hätte sie auch Sprühsahne nehmen können. Diese Art von Trüffeln, gefüllte Schokokugeln, hatten die richtige Kugelfestigkeit. Sascha probierte sie mit Erfolg aus.
Ich fand es schade, dass die weiße Farbe nicht fluoreszierend war, denn dann hätte sie allerhand Strom sparen können bei dem nächtlichen Mahl. Bei Vanessa war es sicherlich nach Mitternacht, so ca. 2:00. Gerade lese ich den Roman „Jenseits von Mitternacht“, aber da geht es nicht ums Essen. Ohne wenn und aber, Vanessa kann nicht kochen und war mehr als überfordert. Es war kein schweres Menü, doch wenn es gut gemacht ist, kann es lecker sein. VR + HG Rind wiederholt sich und passt somit nicht. Auch das DS war gewollt und nicht gekonnt. Da nützte auch das liebgemeinte Wollen von Vanessa nichts. Das war nix, außer einem Chaos. Ihre Selbsteinschätzung für ihren Abend von 5-6 Punkten, kam der Realität recht nahe. 3 Punkte für ihren Mut daran teilzunehmen würde ich mal meinen.
Was die Gäste betrifft, sie waren ob der langen Wartezeiten und dem wenig gelungenem Essen doch recht großzügig. Dass sie mehr Punkte erhielt als Heidi, hätte ich nicht so erwartet, aber auch Heidi hatte nicht mehr als Teilnehmerpunkte verdient gehabt.
in der Stadt, in der sich nach einer Erzählung von Grass 1647 die Schreiberlinge trafen...
Vanessa wohnt mit Mann und Töchterlein in einer Duisburger Mietwohnung, die sie mehr oder weniger komplett in weiß eingerichtet hat - es droht ernsthaft Schneeblindheit. Nur feste Einbauten wie Türen und Böden hat sie (bislang) verschont. Dem Kindelein wird auch hier und da ein Farbklecks zugestanden.
Helfen lässt sich die Dame mit den leicht barocken Gesichtszügen nicht. Hätte vielleicht hier und da noch was retten können, denn sie hat aufs Probekochen angeblich komplett verzichtet. Aufgrund offenbar fehlender Basis-Erfahrung haben wir es also weitgehend mit Kochübungen zu tun.
Die Vorspeise: "Brioche mit Rindercarpaccio". Allein die Aussprache des Gebäcks bereitet Bäckchen/Teilzeit-Bäckereiverkäufern Michaela große Schwierigkeiten (klingt eher wie "Broschee"). Das Carpaccio lässt V. beim Metzger auf der Maschine schneiden, die Brioche backt sie selbst. Das Rezept hat sie vorm Schlafengehen (oder so) im Internet gefunden. Leider ist das Ergebnis eher trocken-krümelig als softig-luftig. Der Gang kommt als einziger zügig vor die Futterluken: Rauke auf die Teller, Carpaccio danebengefriemelt, Briochebröckchen noch in irgendwas geschwenkt, mit Balsamicocreme signiert. Wer auf den Teller verteilte Fleisch-Scheibchen mit Öl/Balsamico beträufelt, frisch gepfeffert und mit gehobeltem Gran Padano gekrönt erwartet, ist natürlich schief gewickelt. Aber wo isst schon das Auge mit. Die Kritiken fallen positiv aus.
Die Hauptspeise: "Filetsteak mit Brioche-Senf-Kruste und Maronenpasta". An der Pasta-Herstellung scheitert sie schon im Vorfeld - der Teig aus 200g Mehl und 8 Eiern kommt nicht nur Daniel spanisch vor. Sie nudelt das Ergebnis ein paar Mal durch die Maschine und lässt den Krempel erstmal liegen. Die Maronen verarbeitet sie zu einer Paste und stellt sie dann kalt. Das Rinderfilet hat sie sich schon beim Metzger in 2 cm dicke Scheiben schneiden lassen - sie misst es sogar noch einmal nach und stellt sogar 3 cm fest - ist ja wichtig für den Garpunkt. Nachdem sie sich ausführlich bei den Gästen nach den gewünschten Garungsgraden erkundigt hat, brät sie das Fleisch "scharf" an (zumindest die zweite Fuhre) und verfrachtet alles in den Backofen. 10 Minuten bei 100° Nachgaren wäre mein Tipp gewesen; sie trödelt mindestens noch eine Stunde rum. Erstmal wird aus reichlich Pülverchen ein Sößchen gewonnen und für versalzen befunden. Zur Entsalzung setzt sie mehrere Ladungen Kunstsahne ein, ohne mit dem Ergebnis zufrieden zu sein. Am Ende gießt sie auch den Fleischsaft, zu dessen Abgabe die Steaks im Rohr reichlich Zeit hatten, noch dazu. Als man kaum noch damit rechnet, schüttet sie doch tatswahrhaftig noch eine Packung Fertignudeln in einen Topf. Zuvor hat sie es sogar noch einrichten können, dem Schmorfleisch eine Brioche-Senf-Haube zu verpassen. Mit ein paar traurigen Kohlrabi-Stiften geht das ganze endlich raus zu den Gästen, die bereits das Anrufen des Pizza-Service in Erwägung gezogen haben. Die Gäste schlingen halbverhungert alles runter; vermissen größtenteils die Maronen in der Pasta nicht und haben am Garpunkt nur zu kritisieren, dass er bei allen mehr oder weniger gleich ist.
Das Dessert: "Pistazienparfait an Schokoladentrüffeln". Andreas weiß: Die einzig senkrechtmachenden Pistazien gibt es im Orient-Laden und da stammen die gummigen Teile, die V. verarbeitet, natürlich nicht her. Die Schokoladentrüffel hat sie unter Verwendung von fertigen Hüllen am Vortag schon selbst gefüllt und zur allgemeinen Erbauung noch vergoldet. Nciht weniger als 4-5 dieser Teile finden den Weg auf die Teller. Zu einem Stück Parfait in Steak-Dicke platziert sie je einen rosa und einen weißen Klecks Kunstsahne (sie fährt voll ab auf diesen chemischen Mist), auch auf eine rote Bremsspur mag sie nicht verzichten. Einige finden den Nachtisch "too much", Pistazien schmeckt keiner raus und die Konsistenz der "Sahne" sorgt vereinzelt für Verwunderung. Warum Hömma (diesmal ohne Kopfsocke) sich dafür entschied, die Pralinen mit der Gabel zu zer- und sie damit zuverlässig im ganzen Raum zu verteilen, hat sich mir nicht erschlossen.
Der Lohn des Übens "live vor dem Gast": nicht weniger als 29 Punkte, darunter 8 von Andreas, der zuvor am meisten kritisiert hat.
Keine Religion ist falscher als die andere. Alle sind gleich falsch.
Ich hatte mir die gestrige Folge aufgenommen und noch gestern Abend geguckt, weil ich neugierig war, ob die Anderen tatsächlich ein Pizza-Taxi rufen. Ansonsten habt Ihr hier ja auch schon alles Wichtige geschrieben, auch die Zusammenfassungen waren wieder klasse!
Ich finde, diese Woche lernt man wirklich viel: Prinz Albert, Baby-Cafés... Gewundert habe ich mich über die Gäste (Andreas ging sogar); dass sie bei einem solchen "Schmaus" dann doch so viele Punkte geben, muss man nicht wirklich verstehen, oder?? Dann bin ich ja mal auf gleich gespannt.
Über Blondies "zu matsch!" habe ich auch sehr gelacht; das sollte sicher zeigen, dass sie - wenn schon keine Koch-Ahnung vorhanden ist - perfekt ausländisch kann...
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ "Versuchungen sollte man nachgeben - wer weiß, wann sie wiederkommen." (Oscar Wilde)
Das perfekte Dinner auf VOX.de- wir diskutieren, bewerten und lästern in der Wissens- und Lästeranstalt.
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Ruhrgebiet, Dienstag, 19. Mai 2015, Vanessa, 35
19.05.2015 20:15 (zuletzt bearbeitet: 19.05.2015 20:18)
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Gewundert habe ich mich über die Gäste (Andreas ging sogar); dass sie bei einem solchen "Schmaus" dann doch so viele Punkte geben, muss man nicht wirklich verstehen, oder?? Dann bin ich ja mal auf gleich gespannt.
